Sprechen, Sprache, Stimme, Atem und Schlucken - Wir helfen kompetent bei allen Arten von Sprachstörungen in Loßburg, Wittendorf, Betzweiler-Wälde, Lombach, Rodt, Schömberg, Sterneck, Vierundzwanzig Höfe und Wittendorf. Natürlich freuen wir uns auch über Patienten aus der Umgebung von Alpirsbach, Dornhan, Glatten, Freudenstadt und Dornstetten und allen anderen umliegenden Ortschaften. Wir behandeln bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen unter anderem folgende Störungen: Stottern , Sprechstörungen z. B. nach Schlaganfall oder bei neurologischen Erkrankungen (Dysarthrie), Schluckstörungen z. B. nach Schlaganfall oder bei neurologischen Erkrankungen (Dysphagie), Stimmstörungen (Dysphonie), Störungen der Atemfunktion, Gesichtslähmungen (Facialisparesen), Poltern / Verhaspeln, Myofunktionelle Störungen (Ungleichgewicht der Gesichtsmuskulatur), Näseln (Rhinophonie), Artikulationsstörungen (Dyslalie), Phonologische Störungen, Sprachentwicklungsverzögerungen (Late Talker), Sprachstörungen z. B. nach Schlaganfall oder Unfall (Aphasie), Sprachentwicklungsstörungen (z. B. Probleme mit Satzbau, Wortschatz u. ä.), Hörstörungen (z. B. Therapie bei Cochleaimplantat Versorgung), AVWST (Auditive Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörungen), Mutismus (Störung der Kommunikation), Lese-/Rechtschreibstörungen. Sollten Sie sich unsicher sein, ob Sie bei uns an der richtigen Stelle sind, rufen Sie uns an, wir beraten Sie gerne.

Kleinkinder

Kleinkinder

1. bis 3. Lebensmonat
Kinder kommunizieren vom ersten Lebenstag an über Schreien.
Ab ungefähr ersten Monat beginnen sie sich auch über andere Laute zu äußern. Damit beginnt die „1. Lallphase“. Hier testet das Baby zunächst zufällig, später immer gezielter, die Bewegungsmöglichkeiten der Zunge im Mundraum, des Kehlkopfes und der Stimmbänder.
Auch gehörlose Kinder produzieren diese Gurr- und Brabbellaute, da das Kind sich selbst noch nicht zuhört und die Kontrolle über die Bewegungen über das Spüren der Bewegungen im Mundraum geschieht.
Die Laute der „ersten Lallphase“ klingen in allen Kulturen gleich, unabhängig davon welche Sprache das Kind einmal erlernen wird. Unermüdlich werden zunächst die hintere dann auch die vordere Artikulationszone erforscht. Bald kommt auch das erste Lachen dazu.

6. bis 12. Lebensmonat
In diesem Zeitraum beginnt die sogenannte „2. Lallphase“. Kinder können immer gezielter einzelne Laute produzieren und reproduzieren. Es kommt zu Silbenwiederholungen „babababa“ „mammmamm“ und das Kind beginnt seinen Äußerungen zu lauschen.
Circa um den neunten Lebensmonat herum kommt es zum „Lallcrescendo“. Das Baby äußert dabei lange Monologe sich immer wiederholender Silben, die in der Lautstärke anschwellen. Diese Entwicklung bleibt bei gehörlosen oder sehr stark schwerhörigen Kindern aus.
Die Sprachmelodie der Muttersprache wird nun nachgeahmt und wortähnliche Klänge entstehen.
Gleichzeitig entwickelt sich auch das Sprachverständnis der Kinder stark weiter. Sie beginnen einzelne Wörter zu verstehen, erkennen ihren Namen und können auf bekannte Gegenstände zeigen (Ball, Auto …) oder beginnen diese zu suchen wenn der Gegenstand genannt wird.
Intensiv wird nun auch der Tonfall sowie Mimik und Körpersprache der Eltern beobachtet, um die Bedeutung neuer Wörter besser einordnen zu können.

12. bis 14. Lebensmonat
Mit ca. einem Jahr beginnt das Kind über die Verwendung und Verdoppelung einzelner Silben erste Wörter zu bilden „Mama“ „Papa“ „Ba“ für Ball oder „Ata“ für Auto.
Das Sprachverständnis nimmt weiter zu, so dass das Kind einfache Aufforderungen verstehen kann etwa „komm her“. In der Regel ist der passive, das heißt der verstandene Wortschatz eines Kindes weiter entwickelt als sein aktiver, das heißt die Wörter die es von sich aus gebrauchen kann.
Als Wörter werden in dieser Phase auch alle Wortschöpfungen eines Kindes gezählt, so lange diese personen- oder objektbezogen verwendet werden. Neben Namenwörtern für Personen und Gegenstände wird auch das „da“ als Zeigewort früh erworben.

18. Lebensmonat
In diesem Alter sprechen Kinder ca. 50 bis 100 Wörter. Sie können auch bereits sogenannte „Ein-Wort-Äußerungen“ bilden, das heißt Kinder verwenden einzelne Wörter mit veränderter Satzmelodie, um zu fragen oder zu antworten.
Jeden Tag werden mehrere neue Wörter dazu gelernt, so dass der Wortschatz rasch größer wird. Bald beginnt das Kind auch „Zwei-Wort-Äußerungen“ zu verwenden z.B. „Papa da“ „Nane essen“.

24. Lebensmonat
Jetzt können Kinder ca. 250 – 500 Wörter sprechen, wobei auch mehrsilbige zusammengesetzte Wörter wie „Kinderwagen“ verwendet werden.
Fast alle Laute können nun richtig gebildet werden. Schwierigkeiten mit der Bildung von „sch“, „r“, „k“, „g“ oder von Konsonantenverbindungen z. B. „schtr“ oder „gr“ sind noch altersgerecht.
Neben Substantiven benutzen Kinder in diesem Alter auch bereits Verben und Adjektive und die Verwendung der Artikel beginnt. Somit können sie bereits kurze grammatikalisch korrekte Sätze bilden.
Mit ca. zwei Jahren sollten Kinder mindestens 50 Wörter verwenden. Die Wörter müssen noch nicht korrekt ausgesprochen werden und Fehler dürfen passieren.

30. bis 36. Lebensmonat
Der Wortschatz nimmt weiter zu, meist kommt es zur sogenannten „Wortschatzexplosion“ wobei täglich bis zu 9 neue Wörter erworben werden.
Kinder beginnen sich mit „ich“ zu bezeichnen. Sie bilden längere Sätze mit Nebensätzen. Im „zweiten Fragealter“ verwenden Kinder Fragewörter „wo“, „wer“ oder „warum“.
„Nicht“ und „auch“ werden verstanden und auch aktiv verwendet.

Grundsätzlich gilt, dass jedes Kind seine eigene sprachliche Entwicklung durchläuft, die von verschiedenen Faktoren wie etwa genetischer Veranlagung, Sprachanregung und Geschwisterkonstellation beeinflusst wird.
Auch hat jedes Kind seine eigenen Strategien und Vorlieben sich auszudrücken. Ein Kind das mit Zeigen und Gesten erfolgreich kommuniziert, hat weniger Motivation sich mittels Worten auszudrücken.
Ein späterer oder vergleichsweise langsamer Sprechbeginn alleine deutet noch nicht auf eine verzögerte Sprachentwicklung hin.

Bei Unsicherheiten sprechen Sie mit ihrem Kinderarzt ob eine diagnostische Abklärung durch eine Logopädin sinnvoll ist.
Bleibt die 2. Lallphase aus, werden keine ersten Worte bis zum 15. Lebensmonat gebildet oder verstummt ihr Kind zu einem späteren Entwicklungszeitpunkt plötzlich, sollten Sie unbedingt sein Gehör überprüfen lassen!

Wenn Kinder mit 24 Monaten weniger als 50 Wörter aktiv benutzen oder nicht anfangen „Zwei-Wort-Sätze“ zu bilden, werden sie als „Late Talker“ oder „Spätsprecher“ bezeichnet.
30 – 50 % der Kinder holen bis zum 30. Monat in ihrer Sprachentwicklung auf und zeigen dann keine weiteren Auffälligkeiten mehr.
Anderen Kindern gelingt dieses Aufholen nicht von alleine. Sie entwickeln eine Sprachentwicklungsverzögerung oder Sprachentwicklungsstörung.

In diesem Fall ist eine diagnostische Abklärung und Behandlung durch eine Logopädin sinnvoll. Auch im Alter von zwei Jahren können Kinder bereits ohne Probleme und mit viel Freude eine logopädische Therapie besuchen. Meist nimmt ein Elternteil an der Therapiestunde teil, um dem Kind Sicherheit zu geben und selbst nützliche Tipps für die Sprachanregung zu Hause zu erhalten.

Im günstigsten Fall kann so ein sprachlicher Rückstand aufgeholt und dem Entstehen weiterer sprachlicher Probleme vorgebeugt werden. In jedem Fall aber sollte das Kind so unterstützt werden, dass es bald erfolgreich mit seinen Eltern und Gleichaltrigen kommunizieren kann. So kann dem Entstehen von aggressivem Verhalten oder Sprechangst vorgebeugt werden.

Übermäßig starker Speichelfluss sowie eine dauerhafte Mundatmung, die Ablehnung bestimmter Nahrungsmittel oder Probleme beim Kauen können auf eine myofunktionelle Störung im Kleinkindalter hindeuten.
Das bedeutet, die am Kauen und Schlucken beteiligte Muskulatur ist zu schwach ausgebildet und/oder es besteht ein Ungleichgewicht der Muskulatur. Möglicherweise ist die Koordination der Bewegungsabläufe gestört.
Oftmals ist eine ganzkörperliche Hypotonie die Ursache, welche durch ungenügendes Training der Kau- und Schluckmuskulatur (nur weiche Lebensmittel, keine Kauanregnung) oder Lutschangewohnheiten verstärkt wird.
Unbehandelte Kau-, Beiß- und Schluckstörungen führen häufig zu einer verwaschenen, feuchten Aussprache, Lispeln oder Zahn- und Kieferfehlstellungen.
Oftmals liegt die Zunge im Mundboden und nicht hinter den oberen Schneidezähnen. Jedoch nur durch die richtige Zungenlage und das Kauen dehnt sich der Kiefer und die Zähne finden ausreichend Platz.
Durch eine offene Mundhaltung ergeben sich auch häufiger Erkältungskrankheiten.
Eine logopädische Therapie ist auch in diesem Fall ab 2 Jahren möglich und sinnvoll. So kann bereits spielerisch die Muskulatur gekräftigt und die Nasenatmung angeregt werden. Lispeln und das falsche Schlucken können erst ab  ca. 5 Jahren gezielt therapiert werden.

Auch zwei- bis dreijährige Kinder können bereits Anzeichen einer beginnenden Sprachentwicklungsstörung oder einer Störung des Kommunikationsverhaltens zeigen.
Diese Kinder haben oft nicht nur Auffälligkeiten in Wortschatz und Grammatik. Oft bleibt auch die Verwendung des „ich“ aus, oder die Kinder nehmen von sich aus keinen Blickkontakt auf. Sie sind häufig unruhig und scheinen nicht zuhören zu können oder verstehen Aufträge nicht.
Auch in diesem Fall kann eine frühe Therapie mit einem dem Alter angepassten Therapiekonzept sehr sinnvoll sein, um die kindliche Entwicklung zu unterstützen und einer späteren langwierigen Therapie im Vorschulalter vorzubeugen.
Ist das Kind für Bezugspersonen und Spielpartner unverständlich, findet es aufgrund seiner Sprache keinen Kontakt und zeigt bereits eine beginnende Frustration so ist ein früher Therapiebeginn in jedem Fall dringend anzuraten, um erst gar keinen Leidensdruck für das Kind aufzubauen.

Stottern ist eine Störung des Redeflusses. Es kommt zu Unterbrechungen des Sprechens, die aus Blockierungen (Verkrampfung der Stimmbänder), Silbenwiederholungen („Ka-ka-kakadu“) und Dehnungen (Nnnnnnnicht) bestehen können.
Willentlich können stotternde Menschen diese Unterbrechungen nicht verhindern. Oft fühlen sie wenige Sekundenbruchteile vor dem Auftreten des Stotterns, dass sie gleich stottern werden.
Aus diesem Grund entwickeln Stotterer oft ein Vermeideverhalten. Sie vermeiden Wörter, Laute oder bestimmte Situationen in denen sie häufig stottern mussten.
Zudem entwickeln sich sogenannte „Begleitsymptome“, wie Grimassen, Anhalten des Atems, Verkrampfung des Körpers oder Anhalten des Atems. Negative Gefühle und Gedanken wie Angst, Scham und Minderwertigkeitsgefühle, die als Reaktion auf das Stottern entstehen, können oft ein großer Bestandteil dieser Störung sein.
Dem Stottern liegt oft eine familiäre (genetische) Veranlagung zu Grunde, welche durch zusätzliche Faktoren wie Stress, familiäre Krisen oder traumatische Erlebnisse zu Tage tritt.

Sehr wichtig ist die Abgrenzung des Stotterns von physiologischen Sprechunflüssigkeiten, welche in der Entwicklung von Kindern zwischen 2 und 4 1/2 Jahren nicht selten sind. Kinder wiederholen dabei ganze Wörter oder Silben oder setzen mehrfach zum Sprechen an und wiederholen ganze Satzteile. Wobei das Kind selbst durch seine Sprechunflüssigkeiten in seiner Sprechfreude nicht beeinträchtigt wird. Diese physiologischen Sprechunflüssigkeiten verschwinden von alleine wieder sobald es dem Kind besser gelingt, seine Gedanken in Worte zu fassen und seine artikulatorische Muskulatur zu kontrollieren.

Zeigt allerdings ein Kleinkind Sprechunflüssigkeiten in Kombination mit Anspannung von Gesicht oder Körper, bemerkt es selbst das es „hängen“ bleibt und traut sich nicht mehr zu sprechen, kann es sich bereits um beginnendes Stottern handeln.
Dann ist die Rücksprache mit dem Kinderarzt und die diagnostische Abklärung durch eine Logopädin sowie ggf. die Aufnahme einer logopädischen Therapie dringend zu raten.
Denn je früher eine Therapie begonnen wird, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Stottern nicht manifestiert und erfolgreich therapiert werden kann.
Bei kleinen Kindern findet die Therapie meist im Beisein eines Elternteils statt. Ein sehr wichtiger Bestandteil der logopädischen Arbeit ist dabei, einen offenen Umgang mit dem Stottern zu ermöglichen und den Eltern eine Anleitung zu geben, wie sie indirekt die Sprechflüssigkeit ihres Kindes positiv beeinflussen können.

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